vielleicht macht sie ja jemandem Mut.
Es begann ungefähr als ich 12 war.
Vorher war ich schon immer schlank, ja fast knochig gewesen. Doch dann begann die Pubertät. Ich bekam Hüfte. Leider ein wenig zuviel, wenn's nach mir ging. ich war 1,58m und wog um die 58 kg.
Eigentlich ganz okay demnach. Ich hatte noch ein wenig Kinderspeck und leider nicht sonderlich viel Brust.
Noch ein wenig Hintergrundinformation
Dazu muss man sagen, dass ich 2 Geschwister habe und auf dem Land wohnte. Ich wusste, dass mich die anderen Kinder nicht sehr mochten, also war ich ausser mit meinen Geschwistern vielleicht mit 2 Mädchen befreundet. Ich war faul und ich hatte Angst.
Vor allem aber fühlte ich mich schon immer allein, unverstanden und wie ein Alien. (Dass meine Mutter auch noch ständig betonen musste, dass ich irgendwie ein schwarzes Schaf war, machte die Sache nicht wirklich viel besser.)
In der Grundschule wurde ich beschimpft, gemieden und gemobbt. Ich wurde als fett bezeichnet und dumm.
So etwas wird man nicht so schnell wieder los, besonders nicht in diesem Alter.
Ich hatte die Hoffnung, dass würde sich ändern, sobald ich die Schule wechseln würde.Ein Irrglauben wie sich heraustellen sollte.
Ich war wiederum nicht sehr beliebt und total verunsichert, weil mein Kopf mir ständig vormachte an mir wäre etwas falsch. Und natürlich empfand ich mich nicht als schön genug, als schlank genug und machte daran alles fest. Ich wurde klein und verschüchtert, benahm mich seltsam und ass.
Ich ass viel Süsses um mich darüber hinwegzutrösten, dass ich nie die Anführerin und heissestes Mädchen der Schule sein würde. Und je mehr ich ass, desto mehr ging ich natürlich auf.
Und in meinem Kopf hatte sich die Idee manifestiert, ich würde all das bekommen, wenn ich genau so werden würde wie die schlanken Mädchen, die die immer eine Traube Leute um sich hatten und die jeder neidisch anguckte, weil sie so hübsch waren.
Alles, was ich letztendlich aber geworden bin, ist noch einsamer, noch in sich gekehrter und krank.
Ich fühlte mich einsam, also ass ich. Deshalb fühlte ich mich schlecht, hasste mich und begann mich zu erbrechen.
Am Anfang nur, wenn ich meiner Meinung nach zuviel gegessen hatte. Wenn ich Süsses gegessen hatte und besonders schlimm war es an Geburtstagen. Denn wenn es mir an einem mangelte, dann war das mit Sicherheit Disziplin.
Ich konnte mich nicht zügeln, also kotzte ich.
Wisst ihr, was das Schlimmste war?
Es half nichts. Ich wurde nicht dünner. Ich konnte maximal mein Gewicht halten, dass nämlich bedingt durch die Pille, die ich anfing mit 14 zu nehmen konstant weiter nach oben schoss.
In 6 Monaten nahm ich 8 kg zu.
Ich wog bei einer Körpergrösse von 164,5 cm 68/69 kg.
Und ich fand mich unansehnlich und heute denke ich, dass ich das auch nach aussen trug.
Zusätzlich begann ich auch noch zu lügen um mich interessanter zu machen, denn kein Kerl der Welt schien sich auch nur die Bohne für mich zu interessieren.
Irgendwie kam ich über die Jahre, legt allerdings noch mehr zu. Ich kotzte nicht regelmässig, aber immer noch dann, wenn ich das Gefühl hatte, ich hätte zuviel gegessen.
Was doch ziemlich häufig der Fall war.
Ich hatte auch ein paar Freunde im Abi, gute Freunde. Sie waren der Grund, warum ich das Ganze halbwegs gut überstand. Dennoch fand ich mich unzureichend, zu hässlich und vor allem immer noch zu fett. Ich hatte bis dato auch keine richtige Beziehung, die länger als 4 Wochen hielt. Ich war zwar dick, aber auch wählerisch. Ich wollte meine eigenen Ideale in meinem festen Freund wiedergespiegelt sehen.
Ich wechselte in die Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin nach dem Abi, das war 2006. Hier war ich nun völlig der Kontrolle meiner Eltern entzogen. Und ich tat das, was ich schon immer wollte.
Ich fing an zu hungern um schlanker zu werden. Es klappte. Ich wog direkt nach dem Abi ungefähr 67 kg (hatte mich auf 65 kg für mein Kleid gehungert von ca. 70 kg)
Das hat mir nicht gereicht, ausserdem hatte ich immer noch keine Disziplin.
In Halle also begann ich zu hungern, und wenn ich es nicht mehr durchhielt, dann kotzte ich eben.
Ich war glücklich.
Ich nahm ab, solange ich kotzte und hungerte. Nach dem Hin und Her und Jojo pegelte es sich bei 63 kg ein.
Dann flog ich nach Finnland und schaffte es in 4 Wochen auf 59 kg. Allerdings ohne Essen.
Ich glaub, wenn ich heute drüber nachdenke, ich könnte das, was ich ass an 2 Händen abzählen.
Dann kam ich wieder. Ich war ich. Ich war in Finnland endlich geboren. Ich konnte ich selbst sein. Ich war kein Alien mehr, sondern passte perfekt dorthin. Also entschloss ich mich einen Weg zu finden, dort hingehen zu können.
Zu der Zeit lernte ich meine Freundin kennen. Wir waren seltsam, aber auf einer Vertrauensbasis wie ich es noch nie erlebt hatte.
Ich konnte ihr alles sagen. Ich tat es auch. Sie wusste, dass sie drauf achten musste, dass ich nicht kotzte. Ich schmiss alles hin um Ich sein zu können und zog von Halle nach Düsseldorf, allerdings hatte ich keine grossartige Alternative. Wir schlossen uns ein - vor der gesamten Welt und fieberten unserem Traum entgegen, der immer näher rückte. Ich nahm wieder zu. Februar 2008 erreichte ich mein Höchstgewicht von 72 kg.
Danach wurden die Kotzattacken und das Hungern wieder schlimmer.
Es pegelte sich wieder bei 67 kg ein. Und dann gingen wir tatsächlich nach Finnland.
Achso, natürlich hab ich zwischendurch versucht Sport zu machen, aber wie gesagt, ich bin faul. Meinen inneren Schweinehund zu überwinden, kostet einiges an Kraft, auch heute noch.
Ich fing an alles mit Nadine zu erkunden, zu Fuss. Ich ass gesünder, weil wir a.) nicht viel Geld hatten und b.) fettarme Produkte billiger sind als die mit prozentualem Mehranteil.
Ich wog immer noch 62 kg, aber ich war schlank! Ich hatte Kleidergrösse 38 geschafft. Manchmal sogar 36.
Mein Körper hatte sich anders geformt, war fester und durchtrainierter! Ich fühlte mich super. Dabei hatte ich nicht mal richtig Sport gemacht. Ich war nur viel spaziert!
Ich bekam zwar mehr Selbstbewusstsein, aber die Unsicherheit und das Gefühl unzureichend zu sein, blieb bis heute. Die Figur ändert einen Menschen nunmal nicht komplett.
Heute ist es manchmal immer noch schwer, wenn ich mehr esse nicht zum Klo zu rennen und es wieder auszuspucken, ich achte immer noch auf die Menge, die ich esse. Es ist immer noch schwer. Aber ich esse, normal und auch oft Schokolade und Kekse. Allerdings fällt es mir hier leichter auch mal drauf zu verzichten.
Das Angebot ist nicht so vielfältig, was echt gut ist. Man kommt weniger in Versuchung.
Heute wiege ich bei 1,65 m 59/60 kg und trage Kleidergrösse 36.
Ich bin immer noch nicht dürre, aber schlank. Normal, würd ich sagen.
Und das nur, weil ich mehr Reis esse, mehr Gemüse, Hackfleisch und Nudeln. Heute bin ich auch nach kleineren Portionen satt.
Aber meistens schaufle ich immer noch rein. :D
Und schlank bin und blieb ich erst nach dem "anderen" Essen und mit ein wenig Bewegung.
Ab und an mal Schwimmen, Spazierengehen und mal Hanteltraining oder 10 Liegestütze.
Es geht auch mit wenig Aufwand.
Nur muss man aus dem Schneckenhaus rauskommen und ein wenig Motivation haben etwas Aufwand in die Sache zu stecken.
Das war also meine Geschichte.
Puh, selten so einen langen Blogeintrag geschrieben.
Und wie gesagt, manche Ängste verliert man nicht, nur weil man Gewicht verliert. Da muss man anders dran arbeiten.
Alles Liebe
-Eure Dani-
♥
Es begann ungefähr als ich 12 war.
Vorher war ich schon immer schlank, ja fast knochig gewesen. Doch dann begann die Pubertät. Ich bekam Hüfte. Leider ein wenig zuviel, wenn's nach mir ging. ich war 1,58m und wog um die 58 kg.
Eigentlich ganz okay demnach. Ich hatte noch ein wenig Kinderspeck und leider nicht sonderlich viel Brust.
Noch ein wenig Hintergrundinformation
Dazu muss man sagen, dass ich 2 Geschwister habe und auf dem Land wohnte. Ich wusste, dass mich die anderen Kinder nicht sehr mochten, also war ich ausser mit meinen Geschwistern vielleicht mit 2 Mädchen befreundet. Ich war faul und ich hatte Angst.
Vor allem aber fühlte ich mich schon immer allein, unverstanden und wie ein Alien. (Dass meine Mutter auch noch ständig betonen musste, dass ich irgendwie ein schwarzes Schaf war, machte die Sache nicht wirklich viel besser.)
In der Grundschule wurde ich beschimpft, gemieden und gemobbt. Ich wurde als fett bezeichnet und dumm.
So etwas wird man nicht so schnell wieder los, besonders nicht in diesem Alter.
Ich hatte die Hoffnung, dass würde sich ändern, sobald ich die Schule wechseln würde.Ein Irrglauben wie sich heraustellen sollte.
Ich war wiederum nicht sehr beliebt und total verunsichert, weil mein Kopf mir ständig vormachte an mir wäre etwas falsch. Und natürlich empfand ich mich nicht als schön genug, als schlank genug und machte daran alles fest. Ich wurde klein und verschüchtert, benahm mich seltsam und ass.
Ich ass viel Süsses um mich darüber hinwegzutrösten, dass ich nie die Anführerin und heissestes Mädchen der Schule sein würde. Und je mehr ich ass, desto mehr ging ich natürlich auf.
Und in meinem Kopf hatte sich die Idee manifestiert, ich würde all das bekommen, wenn ich genau so werden würde wie die schlanken Mädchen, die die immer eine Traube Leute um sich hatten und die jeder neidisch anguckte, weil sie so hübsch waren.
Alles, was ich letztendlich aber geworden bin, ist noch einsamer, noch in sich gekehrter und krank.
Ich fühlte mich einsam, also ass ich. Deshalb fühlte ich mich schlecht, hasste mich und begann mich zu erbrechen.
Am Anfang nur, wenn ich meiner Meinung nach zuviel gegessen hatte. Wenn ich Süsses gegessen hatte und besonders schlimm war es an Geburtstagen. Denn wenn es mir an einem mangelte, dann war das mit Sicherheit Disziplin.
Ich konnte mich nicht zügeln, also kotzte ich.
Wisst ihr, was das Schlimmste war?
Es half nichts. Ich wurde nicht dünner. Ich konnte maximal mein Gewicht halten, dass nämlich bedingt durch die Pille, die ich anfing mit 14 zu nehmen konstant weiter nach oben schoss.
In 6 Monaten nahm ich 8 kg zu.
Ich wog bei einer Körpergrösse von 164,5 cm 68/69 kg.
Und ich fand mich unansehnlich und heute denke ich, dass ich das auch nach aussen trug.
Zusätzlich begann ich auch noch zu lügen um mich interessanter zu machen, denn kein Kerl der Welt schien sich auch nur die Bohne für mich zu interessieren.
Irgendwie kam ich über die Jahre, legt allerdings noch mehr zu. Ich kotzte nicht regelmässig, aber immer noch dann, wenn ich das Gefühl hatte, ich hätte zuviel gegessen.
Was doch ziemlich häufig der Fall war.
Ich hatte auch ein paar Freunde im Abi, gute Freunde. Sie waren der Grund, warum ich das Ganze halbwegs gut überstand. Dennoch fand ich mich unzureichend, zu hässlich und vor allem immer noch zu fett. Ich hatte bis dato auch keine richtige Beziehung, die länger als 4 Wochen hielt. Ich war zwar dick, aber auch wählerisch. Ich wollte meine eigenen Ideale in meinem festen Freund wiedergespiegelt sehen.
Ich wechselte in die Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin nach dem Abi, das war 2006. Hier war ich nun völlig der Kontrolle meiner Eltern entzogen. Und ich tat das, was ich schon immer wollte.
Ich fing an zu hungern um schlanker zu werden. Es klappte. Ich wog direkt nach dem Abi ungefähr 67 kg (hatte mich auf 65 kg für mein Kleid gehungert von ca. 70 kg)
Das hat mir nicht gereicht, ausserdem hatte ich immer noch keine Disziplin.
In Halle also begann ich zu hungern, und wenn ich es nicht mehr durchhielt, dann kotzte ich eben.
Ich war glücklich.
Ich nahm ab, solange ich kotzte und hungerte. Nach dem Hin und Her und Jojo pegelte es sich bei 63 kg ein.
Dann flog ich nach Finnland und schaffte es in 4 Wochen auf 59 kg. Allerdings ohne Essen.
Ich glaub, wenn ich heute drüber nachdenke, ich könnte das, was ich ass an 2 Händen abzählen.
Dann kam ich wieder. Ich war ich. Ich war in Finnland endlich geboren. Ich konnte ich selbst sein. Ich war kein Alien mehr, sondern passte perfekt dorthin. Also entschloss ich mich einen Weg zu finden, dort hingehen zu können.
Zu der Zeit lernte ich meine Freundin kennen. Wir waren seltsam, aber auf einer Vertrauensbasis wie ich es noch nie erlebt hatte.
Ich konnte ihr alles sagen. Ich tat es auch. Sie wusste, dass sie drauf achten musste, dass ich nicht kotzte. Ich schmiss alles hin um Ich sein zu können und zog von Halle nach Düsseldorf, allerdings hatte ich keine grossartige Alternative. Wir schlossen uns ein - vor der gesamten Welt und fieberten unserem Traum entgegen, der immer näher rückte. Ich nahm wieder zu. Februar 2008 erreichte ich mein Höchstgewicht von 72 kg.
Danach wurden die Kotzattacken und das Hungern wieder schlimmer.
Es pegelte sich wieder bei 67 kg ein. Und dann gingen wir tatsächlich nach Finnland.
Achso, natürlich hab ich zwischendurch versucht Sport zu machen, aber wie gesagt, ich bin faul. Meinen inneren Schweinehund zu überwinden, kostet einiges an Kraft, auch heute noch.
Ich fing an alles mit Nadine zu erkunden, zu Fuss. Ich ass gesünder, weil wir a.) nicht viel Geld hatten und b.) fettarme Produkte billiger sind als die mit prozentualem Mehranteil.
Ich wog immer noch 62 kg, aber ich war schlank! Ich hatte Kleidergrösse 38 geschafft. Manchmal sogar 36.
Mein Körper hatte sich anders geformt, war fester und durchtrainierter! Ich fühlte mich super. Dabei hatte ich nicht mal richtig Sport gemacht. Ich war nur viel spaziert!
Ich bekam zwar mehr Selbstbewusstsein, aber die Unsicherheit und das Gefühl unzureichend zu sein, blieb bis heute. Die Figur ändert einen Menschen nunmal nicht komplett.
Heute ist es manchmal immer noch schwer, wenn ich mehr esse nicht zum Klo zu rennen und es wieder auszuspucken, ich achte immer noch auf die Menge, die ich esse. Es ist immer noch schwer. Aber ich esse, normal und auch oft Schokolade und Kekse. Allerdings fällt es mir hier leichter auch mal drauf zu verzichten.
Das Angebot ist nicht so vielfältig, was echt gut ist. Man kommt weniger in Versuchung.
Heute wiege ich bei 1,65 m 59/60 kg und trage Kleidergrösse 36.
Ich bin immer noch nicht dürre, aber schlank. Normal, würd ich sagen.
Und das nur, weil ich mehr Reis esse, mehr Gemüse, Hackfleisch und Nudeln. Heute bin ich auch nach kleineren Portionen satt.
Aber meistens schaufle ich immer noch rein. :D
Und schlank bin und blieb ich erst nach dem "anderen" Essen und mit ein wenig Bewegung.
Ab und an mal Schwimmen, Spazierengehen und mal Hanteltraining oder 10 Liegestütze.
Es geht auch mit wenig Aufwand.
Nur muss man aus dem Schneckenhaus rauskommen und ein wenig Motivation haben etwas Aufwand in die Sache zu stecken.
Das war also meine Geschichte.
Puh, selten so einen langen Blogeintrag geschrieben.
Und wie gesagt, manche Ängste verliert man nicht, nur weil man Gewicht verliert. Da muss man anders dran arbeiten.
Alles Liebe
-Eure Dani-
♥
Wow, ich bin ehrlich überrascht und geschockt. Ich hatte nicht gleich mitbekommen, das es in dem Blogeintrag um dich geht und ich finde es echt mutig, das du über solch ein Thema öffentlich "redest". Ich bin wirklich froh, das du diese Zeit jetzt hinter dir hast und endlich erreicht hast, was du erreichen wolltest - auf einem gesunden Weg. <3
AntwortenLöschenSchön geschrieben ♥
AntwortenLöschenUnd siehst du, nun bist du die schönste Frau auf der Welt ♥♥♥